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OKR Tools: „Das Tool sollte sich der Firma anpassen und nicht andersherum“

Viele Tech-Unternehmen setzen bereits auf Objective und Key Results (OKRs), da sie vielfältig einsetzbar sind und das strategische Management Framework einer Organisation bereichern können. Im Gespräch mit scaleon Founding Partner Stefan Benndorf verrät Mooncamp Co-Founder Daniel Breucker, worauf es bei der Verwendung von OKRs ankommt und wie wichtig ein gutes OKR Tool ist.

 

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Stefan: Ich freu mich sehr, dass ich heute mit dir sprechen kann, Daniel. Bei scaleon sind OKRs als strategisches Management Framework eines unserer Fokusthemen. In der Vergangenheit haben wir in diesem Zusammenhang schon sehr gerne und gut mit Euch zusammengearbeitet.

Daniel, du bist einer der Gründer von Mooncamp. Stell dich doch bitte kurz vor: Wer bist du? Wie seid ihr zu Mooncamp gekommen? Was ist die Story dahinter?

 

Daniel: Stefan, ich freu mich auch heute mit dir zu sprechen. Ich bin einer der vier Gründer von Mooncamp. Wir haben das Unternehmen vor zweieinhalb Jahren gegründet, mit der Ambition, das beste OKR Tool zu bauen und damit die Arbeitswelt etwas zu verbessern. 

Zum Hintergrund von Mooncamp: Alle im Team haben bereits in verschiedenen Firmen mit einem Software-Hintergrund gearbeitet und in all diesen Kontexten sind wir immer mit OKRs in Berührung gekommen. Vor fünf Jahren waren OKRs noch ein ziemlich neues Thema, aber ich habe von Anfang an gedacht, dass OKRs ein interessantes Framework sind. Es führt dazu, dass sich jeder im Team über die eigenen Ziele Gedanken macht und einen klaren Fokus schafft. Außerdem ist es zusätzlich ein tolles Kommunikations-Tool. 

 

„(…) ich habe von Anfang an gedacht, dass OKRs ein interessantes Framework sind. Es führt dazu, dass sich jeder im Team über die eigenen Ziele Gedanken macht und einen klaren Fokus schafft. Außerdem ist es zusätzlich ein tolles Kommunikations-Tool.“

– Daniel, Mooncamp

 

Was wir in unseren vorigen Jobs beobachtet hatten, war, dass dort bereits mit entsprechender Software gearbeitet wurde. Denn gerade in der Entwicklungsphase ergeben sich dabei viele Vorteile. Aber der ganze Tech-Stack mit dem OKR Framework dahinter war beispielsweise durch Excel Sheets sehr einfach gehalten. 

Wir haben schnell festgestellt, dass das optimiert werden muss. Und gerade weil wir OKRs spannend fanden und als Software-Entwickler die entsprechenden Fähigkeiten hatten, ein Tool zu bauen, haben wir den Versuch gewagt. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, ist aus dieser Idee eine ziemliche Erfolgsgeschichte geworden.

Stefan: Wer sind eure typischen Kund*innen? Arbeitet ihr für Tech-Unternehmen oder vor allem für Corporates? Gibt es einen speziellen Fokus?

Daniel: Ich würde nicht sagen, dass es einen speziellen Fokus gibt. Nichtsdestotrotz kommen viele unserer Kund*innen aus digitalen Branchen. Von Internetfirmen über kleine und große Startups bis hin zu Softwarefirmen oder Software-Beratungshäusern kommt alles vor. Vermutlich, weil diese Branche einfach viel mit OKRs arbeitet und generell technikaffin ist. 

Grundsätzlich würde ich aber dennoch sagen, dass OKRs ein Thema sind, das durch alle Branchen geht. Bei uns findet man auch die Energiewirtschaft, Versicherungen, den klassischen Mittelstand oder aber den Maschinenbau. Typische Kund*innen bei uns beschäftigen zwischen 100 und 500 Mitarbeiter*innen; aber auch die kleinen Startups und kleinen Betriebe, sowie die wirklich großen Dax-Konzerne gehören zu unseren Kund*innen. 

Stefan: Wie sieht es in der Praxis aus, wenn ein OKR System eingeführt wird: Ist Mooncamp von Anfang an dabei oder wird euer Tool erst später im Prozess ausgewählt und implementiert?  

Daniel: Beide Versionen treffen wir in der Praxis an. Häufig ist es so, dass Firmen, die in einer sehr frühen Phase der Organisation sind, es von Anfang an richtig machen wollen. Sie setzen von Beginn an auf eine Software und rollen diese stückweise im Prozess aus. 

Gleichzeitig arbeiten wir mit Firmen zusammen, die in der Organisation schon etwas weiter sind, also im Schnitt zwei bis drei Zyklen weiter. Diese Firmen haben sich das System selbst oder aber mit Unterstützung von Beratungshäusern wie scaleon erarbeitet. Meist sind diese Unternehmungen dann an einem Punkt angelangt, an dem sie beschließen, die Organisation auf das nächste Level zu bringen und hierzu eine Software einzuführen.  

Aber mal den Ball zurückgespielt, Stefan. Wie seht ihr denn die Nutzung von OKR-Tools im Unternehmensalltag? Wie wichtig ist es deiner Meinung nach, ein Tool zu nutzen?

Stefan: Bei jedem größeren Unternehmen, welches wir unterstützen, wird früher oder später ein Tool für das Management von OKRs eingeführt und genutzt. Wir sehen bei der Implementierung der Tools klare Vorteile: Der Prozess wird transparent und man kann verschiedene Zyklen managen. Gerade wenn man viele so genannte OKR-Owner, d.h. Kolleginnen und Kollegen, die mit OKRs arbeiten, hat, ist es einfach nicht mehr praktikabel, diese mit Google Sheets oder Excel oder anderen Tools, die nicht speziell dafür optimiert sind, zu managen. 

Was wir beobachten, ist, dass OKRs teilweise eingeführt werden, wenn das Team zu Beginn noch klein ist. Dann gibt es vielleicht ein Pilotprogramm und man nutzt der Einfachheit halber Excel Sheets. Das ist auch vollkommen in Ordnung, denn in dieser Phase geht es erst einmal ganz stark um die Management-Philosophie. Also die Art und Weise, wie Objektive und Key Results gesetzt werden, wie die Ziele transparent gemacht werden und dass man zunächst als Organisation lernt, eine neue Art von Zielsetzungs-Philosophie einzuführen. Das stößt in der Praxis allerdings oft an Grenzen, wenn das Excel Template ausgefüllt werden muss, dieses dann fragmentiert und auch die Datenqualität auseinander läuft. 

In der Regel führen fast alle unsere Kund*innen früher oder später ein OKR Tool ein. Wir begleiten mitunter auch die Tool-Auswahl. Ich persönlich kann es mir eigentlich nur schwer vorstellen, ein OKR System ohne ein dezidiertes Tool zu nutzen. 

 

„Ich persönlich kann es mir eigentlich nur schwer vorstellen, ein OKR System ohne ein dezidiertes Tool zu nutzen.“

– Stefan, scaleon

 

Daniel: Was ist dein allgemeines Verständnis von OKRs? Wie seht ihr OKRs im Firmen-Kontext?

Stefan: Unserer Philosophie nach sind OKRs ein starkes strategisches Management Framework. Strategische Ziele oder allgemein Strategien werden von den Organisationen entwickelt. Diese Strategien geben den Referenzrahmen vor und einzelne Teams und Mitarbeiter*innen entwickeln dann mit einer sehr großen Bottom-Up Komponente die OKRs, die dazu dienen, diese strategischen Ziele voranzutreiben. 

Wir sehen OKRs als Management Instrument mit dem Mehrwert, dass Transparenz, Abstimmung und Fokus geschaffen werden. Richtig eingeführt dienen sie als Werttreiber, um Geschwindigkeit bei der Strategieumsetzung zu erzielen. 

 

„Wir sehen OKRs als Management Instrument mit dem Mehrwert, dass Transparenz, Abstimmung und Fokus geschaffen werden. Richtig eingeführt dienen sie als Werttreiber, um Geschwindigkeit bei der Strategieumsetzung zu erzielen.“

– Stefan, scaleon

 

Mooncamp ist ein reines OKR Tool. Was sind die Key-Features von Mooncamp? Was unterscheidet euch von anderen Tools? Wo seid ihr besonders gut drin?

Daniel: Zumindest aktuell sind wir ein reines OKR Tool. Wir sagen immer, dass wir das flexibelste Tool sind, welches sich am besten anpassen kann. Man sollte immer bedenken, dass alle Firmen ihre eigenen Prozesse haben und diese verfolgen. Wir sagen: Das Tool sollte sich der Firma anpassen und ihren Gegebenheiten und nicht andersherum. 

 

Wir sagen: Das Tool sollte sich der Firma anpassen und ihren Gegebenheiten und nicht andersherum.“

– Daniel, Mooncamp

 

Diese Anpassbarkeit kann man bei uns an vielen Stellen beobachten. Wir haben beispielsweise einen Kunden, der bevorzugt es Objektive und Key Results Schlüsselresultate nennen. Diese Themen nach seinen Vorstellungen anzupassen und das sollte man akzeptieren und umsetzen.

Daneben achten wir sehr auf eine gute und benutzerfreundliche User-Experience. Wir versuchen bei der Gestaltung des Tools genau den Grad an User-Experience herzustellen, den die meisten Menschen auch aus Consumer Apps kennen. Das wiederum hat den Effekt, dass das Tool lediglich einmal halbstündig vorgestellt wird und sich die User anschließend einfach und intuitiv in der Software zurechtfinden. 

Als letzten Punkt bieten wir eine Reihe von Integrationen an. Besonders beliebt ist unsere Microsoft Teams Integration. Niemand hat Lust auf ein weiteres Tool, doch Microsoft Teams ist in der Regel sowieso geöffnet und genau hier kommt die Mooncamp Integration zum Einsatz. Das kommt bei unseren Kund*innen sehr gut an.

Stefan: Wie sieht die Roadmap von Mooncamp für die nächsten Monate aus? Gibt es weitere Neuerungen? 

Daniel: Wir haben einiges vor. Unter anderem wollen wir verstärkt in die Prozesssteuerung gehen. Im Moment lässt sich durch das Tool das OKR Set und seine Entwicklung gut abbilden. Wir wollen aber dahin kommen, dass das Tool auch zeigt, welche Teams der Unternehmung den Prozess bereits aktiv adaptiert haben und wo gegebenenfalls noch Handlungsbedarf besteht.

Das nächste Projekt nennen wir Planning Sessions. Wir wollen einen Rahmen schaffen, wo ein paar Nutzer*innen gemeinsam mit eingeschränkter Sichtbarkeit einfach darauf losskizzieren, Ziele formulieren, sowie sich gegenseitig Feedback geben können. Diese OKR Sets können anschließend sehr leicht in das Hauptsystem überführen werden damit sie für alle sichtbar sind. 

Zusätzlich arbeiten wir immer an weiteren Integrationen. Als Nächstes ist beispielsweise eine Salesforce Integration geplant.

Stefan: Das klingt interessant. 

Daniel:  Wie setzt ihr als Berater denn meistens OKR-Tools ein?

Stefan: Oftmals definieren wir gemeinsam mit der Kund*in das OKR-Konzept. Zusammen mit dem Management überlegen wir dann, was der richtige Referenzrahmen ist, ob es bereits ein ausformuliertes Set von strategischen Zielen gibt, auf welches wir zurückgreifen können oder ob wir vielleicht an dieser Stelle noch gemeinsam nachschärfen müssen. 

Im nächsten Schritt trainieren wir das Team in OKRs und unterstützen bei der inhaltlichen Formulierung der ersten OKRs. In dem Zusammenhang kommt oft die Frage auf, welches Tool eingesetzt werden kann. Wir beraten dann, welche Tools es gibt und worauf man bei der Auswahl achten sollte. Aber die eigentliche Toolauswahl trifft dabei immer das Unternehmen selbst. 

Sobald das Tool eingeführt ist, arbeiten wir direkt auf dem System. Wenn wir zum Beispiel bei den Kund*innen einen OKR Workshop durchführen, dann machen wir das zum Beispiel direkt in Mooncamp. 

Wofür wir das Tool auch nutzen, sind Auswertungen. Letztlich bietet es eine gute Datengrundlage, wenn es um die Anwendung des Tools und die Implementierung und Umsetzung der OKRs geht. Das ist sehr hilfreich, um genauer zu sehen, wie die Teams damit arbeiten.

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch und den heutigen Austausch, Daniel. Ich freue mich auf weitere Themen und gemeinsame Projekte.

Daniel: Ich bedanke mich ebenfalls für das Gespräch und freue mich ebenso auf künftige gemeinsame OKR Projekte. 

 

 

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