Strategy Execution

Strategieumsetzung: Die Performance Lücke verstehen und schließen

„Strategy is a commodity, execution is an art”
– P. Drucker

Die Umsetzung von Strategien ist für Unternehmen eine der größten Herausforderungen und gilt als die „Königsdisziplin“ des strategischen Managements. Trotz sorgfältiger Planung erreichen Unternehmen im Durchschnitt nur etwas mehr 60% ihrer gesetzten Ziele.

Im Kontext von Transformationen scheitern sogar bis zu 70% der Initiativen im Bereich Change Management. Diese Diskrepanz zwischen strategischer Planung und tatsächlicher Umsetzung – wir nennen das die Performance-Lücke – kann erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens haben.

Strategieumsetzung - Herausforderungen

Als Managementberatung verstehen wir die Komplexität, die hinter erfolgreicher Strategieumsetzung steht. In diesem Artikel möchten wir die Ursachen dieser Performance-Lücke ausleuchten und konkrete Ansätze vorstellen, wie Unternehmen diese überwinden können.

Wir zeigen auf, wie eine effektive Verknüpfung von Strategie, Struktur und Kultur dazu beiträgt, geplante Ziele nicht nur zu erreichen, sondern zu übertreffen. 

Strategy Execution: Sechs Hauptgründe für die Performance Gap

Basierend auf unserem Research und der Zusammenarbeit mit Klienten haben wir sechs dominante Muster identifiziert, die häufig die Ursachen für Performance oder Underperformance in der Strategieumsetzung darstellen:

Klarheit der Strategie

Eine Strategie kann nur erfolgreich sein, wenn sie für alle Mitarbeitenden klar und verständlich formuliert ist. Unklare Ziele und vage Formulierungen führen zu Verwirrung und verhindern, dass Abteilungen und Teams effektiv zusammenarbeiten

Regelmäßige und umfassende Kommunikation

Um eine Strategie tatsächlich zum Leben zu erwecken, ist eine kontinuierliche und transparente Kommunikation unerlässlich. Führungskräfte müssen die strategischen Ziele konsequent auf allen Ebenen des Unternehmens vermitteln und sicherstellen, dass Fortschritte und Herausforderungen offen diskutiert werden

Vertikales und horizontales Alignment

Die Umsetzung einer Strategie gelingt am besten, wenn alle Hierarchieebenen und Abteilungen aufeinander abgestimmt sind. Vertikales Alignment stellt sicher, dass Führungskräfte und operative Teams dieselben Ziele verfolgen. Horizontales Alignment fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und konzentriert den Fokus unternehmensweit auf die richtigen Themen.

Ressourcenallokation

Erfolgreiche Strategieumsetzung erfordert nicht nur klare Ziele, sondern auch die richtige und fortlaufende Allokation von Ressourcen. Finanzielle, personelle und technologische Mittel müssen flexibel angepasst werden, um strategische Prioritäten angemessen zu unterstützen.

Individuelle und organisatorische Fähigkeiten „Capabilities“

Die Umsetzung einer Strategie hängt maßgeblich davon ab, dass sowohl die individuellen Kompetenzen der Mitarbeitenden als auch die Fähigkeiten des gesamten Unternehmens optimal entwickelt und eingesetzt werden. Durch Investitionen in Technologie, Prozessoptimierung und Organisationsentwicklung kann die Organisation ihre kollektive Leistungsfähigkeit steigern.

Performance Management und Steuerung

Um den Fortschritt der Strategie zu sichern, ist eine regelmäßige Leistungsüberwachung entscheidend. Klare Leistungskennzahlen (KPIs) und ein konsequentes Monitoring ermöglichen eine zielgerichtete Steuerung und schnelle Anpassungen, wenn die tatsächliche Entwicklung von den Plänen abweicht.

Ein Verständnis der aktuellen Stärken und Schwächen auf diesen Dimensionen stellt einen sehr guten Startpunkt dar. Wir haben in unserem „Strategy Execution Canvas“ die sechs Dimensionen zusammengefasst. Management Teams können sich fragen, inwiefern ihre Organisation auf den einzelnen Dimensionen stärker oder schwächer aufgestellt sind. Für eine gute Diagnose bietet sich hier ein systemischer Blick an. Für jede der Dimensionen gibt es Instrumente, die dabei helfen können, diese besser zu managen. Eine einfache Antwort gibt es allerdings nicht, das Ausgestalten der richtigen Instrumente ist sehr individuell und muss zu Kultur, Strukturen und Mindset innerhalb der Organisationen passen.

Der Canvas hilft, diese Dimensionen anhand von Leitfragen zu strukturieren und sich selbst zu bewerten. Wir nutzen hierfür ein Scoring und eine tiefe qualitative Analyse zur Abschichtung der Gründe.  

Dimensionen der Strategie Umsetzung  

Strategische Klarheit 

  • Strategische Klarheit sorgt dafür, dass die Ausrichtung und Ziele eines Unternehmens für alle Beteiligten eindeutig und nachvollziehbar dokumentiert sind. Sie schafft einen gemeinsamen Orientierungspunkt, der sicherstellt, dass alle Mitarbeitenden an der Umsetzung der Strategie zielgerichtet und koordiniert arbeiten können.  
  • Explizitheit: Eine klar dokumentierte Strategie stellt sicher, dass die langfristigen Unternehmensziele auf allen Ebenen der Organisation bekannt und verständlich sind. Dies ist entscheidend dafür, dass alle Teammitglieder ihre spezifischen Rollen und Aufgaben im Kontext der übergeordneten Strategie nachvollziehen und effektiv erfüllen können. 
  • Einfachheit: Strategien sollten in einer leicht verständlichen und direkten Sprache formuliert sein, die wenig Raum für Interpretationen lässt. Eine klare und einfache Sprache fördert nicht nur das Verständnis, sondern erhöht auch die Motivation der Mitarbeitenden, da sie die Ziele und Schritte klar erkennen und umsetzen können.  
  • Ambitionsniveau: Die gesetzten Ziele müssen realistisch und erreichbar sein, abgestimmt auf die vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten des Unternehmens. Unrealistische Ambitionen führen oft zu Frustration und demotivieren die Teams, während erreichbare Ziele Orientierung und ein positives Arbeitsumfeld schaffen.  
  • Regelmäßige Überprüfung: Strategien müssen regelmäßig überprüft und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Eine solche kontinuierliche Evaluierung durch die Führungsebene stellt sicher, dass die Strategie stets relevant und wirksam bleibt und die gesetzten Ziele trotz äußerer Veränderungen erreicht werden. 
  • Einbindung: Die Einbindung unterschiedlicher Stakeholder mit verschiedenen Perspektiven und Expertisen in den Strategieprozess fördert Innovation und verbessert die Qualität der strategischen Planung. Eine breite Beteiligung trägt zur Akzeptanz und zum Engagement im gesamten Unternehmen bei, da sich die Mitarbeitenden stärker mit der Strategie identifizieren. 

Alignment 

Unternehmensweites Alignment sorgt dafür, dass alle Ebenen und Bereiche des Unternehmens – von Abteilungen über Teams bis hin zu Führungskräften – in Bezug auf die Strategie koordiniert und aufeinander abgestimmt arbeiten. Diese Abstimmung ermöglicht es, die strategischen Ziele effizient zu verfolgen. 

  • Vertikale Koordination: Ein klarer Abgleich zwischen den Hierarchieebenen sorgt dafür, dass Führungskräfte und operative Teams ein gemeinsames Verständnis der Strategie haben. Dies verbessert die Leistungsnachverfolgung und fördert eine einheitliche strategische Ausrichtung. 
  • Horizontale Koordination: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams erhöht die Transparenz und fördert Synergien. Ein integriertes Vorgehen reduziert den Aufwand und vermeidet Doppelarbeit.  
  • Feedback: Ein regelmäßiger Informationsfluss in beide Richtungen – top-down und bottom-up – stellt sicher, dass die Strategieanpassungen auf allen Ebenen wirksam kommuniziert werden. Mitarbeiterfeedback unterstützt die erfolgreiche Strategieumsetzung.
  • Integration der Strategie: Alle Aktivitäten und Prozesse im Unternehmen sollten strategisch ausgerichtet sein, um ein hohes Maß an Konsistenz und Zielorientierung zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig für operative Teams an vorderster Front. 

 

Kommunikation 

Ein effektiver Kommunikationsansatz stellt sicher, dass die Strategie klar und zielgerichtet an alle relevanten Stakeholder vermittelt wird. Dies umfasst die Auswahl der richtigen Kanäle und Botschaften sowie die Einholung und Nutzung von Feedback.  

  • Klarheit: Die Strategie sollte in einer klaren und direkten Sprache kommuniziert werden, um Missverständnisse zu minimieren und die Ressourcenausrichtung zu verbessern.  
  • Umfang: Die Kommunikation muss alle wesentlichen strategischen Elemente abdecken, um ein vollständiges Verständnis der Ziele und des Prozesses zu gewährleisten. 
  • Personalisierung: Unterschiedliche Stakeholder benötigen auf sie abgestimmte Informationen, um die Strategie optimal zu unterstützen. Eine zielgruppengerechte Kommunikation verbessert die Effektivität.  
  • Transparenz: Offenheit über Fortschritte und Herausforderungen in der Strategie stärkt das Verantwortungsbewusstsein und das Vertrauen der Mitarbeitenden. 
  • Frequenz: Eine regelmäßige Kommunikation fördert die Auseinandersetzung mit der Strategie und hält die Mitarbeitenden engagiert. 

Ressourcenallokation 

Eine effektive Ressourcenallokation stellt sicher, dass die strategischen Ziele mit den verfügbaren Mitteln – wie Personal, Kapital und Zeit – unterstützt werden. Dies ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Strategie.  

  • Verfügbarkeit: Es muss sichergestellt sein, dass ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, um die strategischen Ziele zu erreichen.  
  • Transparenz: Alle Organisationsebenen sollten über die Verfügbarkeit und Zuweisung von Ressourcen informiert sein, um eine effiziente Nutzung sicherzustellen.  
  • Anforderungen: Die Qualität und Quantität der benötigten Ressourcen müssen genau geprüft und passend zugeordnet werden, um die Produktivität zu maximieren. 
  • Re-allokation: Ein flexibler Ansatz zur Ressourcenanpassung ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren und die Strategieumsetzung zu optimieren. 
  • Abhängigkeiten: Die Berücksichtigung von Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Initiativen und Einheiten fördert eine effiziente Ressourcennutzung und Zusammenarbeit. 

Integration von Fähigkeiten 

Die Integration und Weiterentwicklung der individuellen und organisatorischen Fähigkeiten sichert eine nahtlose Strategieumsetzung. Dies umfasst die systematische Ausrichtung der Mitarbeiterqualifikationen und Organisationsstrukturen auf die strategischen Anforderungen. 

  • Mitarbeiter Kompetenzen und Skills: Eine kontinuierliche Bewertung und Weiterentwicklung der Mitarbeitendenfähigkeiten stellt sicher, dass die nötigen Kompetenzen für die Umsetzung der Strategie vorhanden sind.  
  • Organisationale Fähigkeiten: Die gezielte Identifikation und Stärkung von Fähigkeiten (Capabilities), die zum Erreichen strategischer Ziele notwendig sind fördert die strategische Ausrichtung und Leistungsfähigkeit. 

Performance Steering  

Eine systematische Leistungsmessung und Steuerung ermöglicht es, den Fortschritt und die Wirksamkeit der Strategieumsetzung zu überwachen und bei Bedarf anzupassen. 

  • Messbarkeit der strategischen Ziele: Durch die Festlegung klarer, messbarer Ziele kann der Fortschritt überwacht und die Strategie bei Bedarf angepasst werden. 
  • KPIs festlegen und verfügbar machen: Die Definition und Bereitstellung geeigneter KPIs erleichtert die Überwachung und Steuerung der strategischen Fortschritte. 
  • Verantwortung und Konsequenzen: Ein klares Verständnis der Verantwortlichkeiten und möglicher Konsequenzen bei Nichterreichung der Ziele fördert eine gezielte und fokussierte Umsetzung. 

Kommunikation 

Ein effektiver Kommunikationsansatz stellt sicher, dass die Strategie klar und zielgerichtet an alle relevanten Stakeholder vermittelt wird. Dies umfasst die Auswahl der richtigen Kanäle und Botschaften sowie die Einholung und Nutzung von Feedback. 

  • Klarheit: Die Strategie sollte in einer klaren und direkten Sprache kommuniziert werden, um Missverständnisse zu minimieren und die Ressourcenausrichtung zu verbessern. 
  • Umfang: Die Kommunikation muss alle wesentlichen strategischen Elemente abdecken, um ein vollständiges Verständnis der Ziele und des Prozesses zu gewährleisten. 
  • Personalisierung: Unterschiedliche Stakeholder benötigen auf sie abgestimmte Informationen, um die Strategie optimal zu unterstützen. Eine zielgruppengerechte Kommunikation verbessert die Effektivität. 
  • Transparenz: Offenheit über Fortschritte und Herausforderungen in der Strategie stärkt das Verantwortungsbewusstsein und das Vertrauen der Mitarbeitenden. 
  • Frequenz: Eine regelmäßige Kommunikation fördert die Auseinandersetzung mit der Strategie und hält die Mitarbeitenden engagiert. 

 

Fazit 

Der Weg von der Strategie zur Performance ist komplex, und das Verständnis der Lücken in der Strategieumsetzung ist entscheidend. Die zuvor diskutierten sechs Dimensionen – strategische Klarheit, unternehmensweites Alignment, Kommunikationsansatz, Ressourcenallokation, Integration von Fähigkeiten sowie Leistungsmessung und -steuerung – helfen dabei, die Stärken und Schwächen einer Organisation zu identifizieren. Ein ganzheitlicher Ansatz unter Berücksichtigung der vier Perspektiven Wille, Fähigkeit, Kultur und Kontext bietet eine strukturierte Vorgehensweise.  

Eine umfassende Bewertung dieser Dimensionen ermöglicht es Unternehmen, die tieferliegenden Ursachen von Herausforderungen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Der Schlüssel liegt darin, eine realistische Einschätzung der aktuellen Situation zu entwickeln und die Bereiche mit dem größten Verbesserungsbedarf zu priorisieren. 

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